Volkswirtschaft Prognosen: USA im Fokus.

Volkswirtschaft Prognosen: USA im Fokus.

So überraschend es klingen mag: Es läuft zurzeit ganz gut in der Weltwirtschaft. Die befürchtete Rezession konnte bislang trotz der Liste an Risikothemen und der damit verbundenen Unwägbarkeiten für die globale Konjunktur vermieden werden. Die USA als wichtigste Volkswirtschaft stehen hierfür exemplarisch und in vielerlei Hinsicht im Fokus.

Maßgeblich bleibt die erfolgreiche Inflationsbekämpfung. Hier hat die amerikanische Notenbank Fed seit gut einem Jahr starke Zeichen gesetzt. Sie hat die Leitzinsen bis zuletzt in die Höhe getrieben und mit ihrer restriktiven Geldpolitik die Wirtschaft gebremst. Nicht zuletzt dank des robusten Arbeitsmarktes hält sich die Konjunktur indes tapfer. Die Inflationsraten werden Schritt für Schritt moderater, wenngleich die binnenwirtschaftliche Preisdynamik für den Geschmack der Fed weiterhin zu hoch ist. Somit sind Leitzinssenkungen erst im kommenden Jahr zu erwarten. Die geldpolitische Kehrtwende hat offenkundig auch Stress im Bankensektor verursacht. Bei den US-Regionalbanken grummelt es nach wie vor. Doch bislang konnten die gute Liquiditätsversorgung durch die Fed und das entschiedene Vorgehen der Aufsichtsbehörden eine unkontrollierte Vertrauenskrise im Finanzsektor verhindern.

Die USA stehen überdies mit ihren politischen Risiken im Fokus. Wieder einmal geht es um die Anhebung der Schuldenobergrenze. Da sich Demokraten und Republikaner recht unversöhnlich gegenüberstehen, also ein überparteilicher Kompromiss sich hier schwierig gestaltet, könnte die US-Regierung – und sei es auch nur vorübergehend – in Kürze zahlungsunfähig sein. In den vergangenen Jahrzehnten ist dies noch immer rechtzeitig abgewendet worden. Darauf setzen die Märkte auch jetzt. Doch der Weg zu einer Einigung ist erfahrungsgemäß mit Dramatik gepflastert.

2023 ist ein Jahr der Normalisierung in der Weltwirtschaft nach den extremen Schocks der vergangenen Jahre: Konjunkturschwankungen, Inflation, Zinsanstieg. Die Aktienmärkte sehen gegenwärtig gute Chancen, dass diese Normalisierung gelingt. Dazu tragen auch die überwiegend positiven Unternehmensmeldungen bei. Zudem hilft die Einschätzung, dass die Notenbanken das Ende der Leitzinserhöhungen weitgehend erreicht haben dürften. Nach einer mehrmonatigen Pause locken dann wieder Zinssenkungen am Horizont. Die USA und die Fed sind hier Vorreiter. Wir sehen die größere Wahrscheinlichkeit darin, dass sie der vielfältigen Risiken Herr werden und dass die Konjunktur mit einer sanften Landung den Belastungen trotzen kann. Insbesondere mit Blick auf 2024 nehmen viele Risiken schrittweise ab.

Quelle: Makro Research der DekaBank Stand: 12.05.2023

 

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Danny Führer
Wertpapierexperte der Sparkasse Mittelsachsen

 

 

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