Kleine Marke, große Wirkung: Innovation aus Burgstädt förderte vor 140 Jahren das „Kleinsparen“
Ende Oktober ist der so genannte Weltspartag. In diesem Jahr begehen wir ihn zum 100. Mal. Es war im Jahr 1924 als sich Delegierte aus 27 Ländern zusammenfanden und einen Weltspartag aus der Taufe hoben. Sie wollten damit ins Bewusstsein bringen, wie wichtig es ist, für die Zukunft vorzusorgen und zu sparen. Ein Jahr später, am 31. Oktober 1925, feierte man dann den ersten Weltspartag.
Kleine Marke mit Vorbildwirkung – Burgstädter Innovation im 19. Jahrhundert
Nicht immer konnten die Menschen sparen. Ende des 19. Jahrhunderts war es der ärmeren Bevölkerung kaum möglich, etwas auf das Sparkonto einzuzahlen. Im mittelsächsischen Burgstädt erkannten die Sparkassen-Verantwortlichen diese Not. Sie führten das so genannte Sparmarkensystem ein. Das klingt bürokratisch, war aber eine echte Innovation und sehr hilfreich für die Kundinnen und Kunden. Denn damals waren aus technischen Gründen Mindestbeträge für Einlagen üblich. Wer diesen Mindestbetrag nicht aufbrachte, konnte ihn mit Hilfe der Sparmarken schrittweise zusammentragen. Die Sparmarken wurden in Verkaufsstellen ausgegeben und zumeist auf kleine Karten geklebt, bis der Gesamtbetrag von einer Mark erreicht war. Dann wurde das Geld bei der Kasse eingezahlt. Zuerst waren diese Sparmarken ab 1. Juni 1881 bei der Stadtsparkasse Burgstädt erhältlich. Sie kosteten 10 Pfennig. Sächsische Sparkassen ermöglichten es damit, auch kleinste Geldbeträge dem Sparkonto zuzuführen. Nach dem ersten sächsischen Sparkassentag, der am 5. Juli 1882 in Freiberg stattfand, folgten viele andere Sparkassen dem Burgstädter Beispiel.
Sparkasse – seit 170 Jahren in Burgstädt
Am 30. August 1854 konnten die Einwohner aus Burgstädt erstmals Gelder in eine örtliche Sparkasse einlegen. Damit erhielt ihre Stadt eine eigene Sparkasse, eingerichtet nach dem Vorbild umliegender Städte und Gemeinden.
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Mehr zu den mittelsächsischen Sparmarken und der Sparkassengeschichte der Region finden Sie im
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